Die Natur als Apotheke: Helene Seitz, Naturparkrangerin im Naturpark Oberpfälzer Wald und studierte Biologin, zeigte den Teilnehmern der Akademie Ostbayern-Böhmen bei einer Wanderung zwischen Druidenstein und Bockskirn viele heilwirksame Kräuter. Sie erläuterte auch deren Wirkungsweisen.
Unter dem Motto "Gesund bleiben" begann die Akademie Ostbayern-Böhmen ihr Ersatzprogramm für die coronabedingten Veranstaltungsausfälle am Druidenstein bei Kröblitz. Nicht zuletzt durch die Asterix-Comics stellen sich viele die Druiden als naturheilkundige, weise Männer vor. Wie einst die Druiden finden auch die Menschen der Gegenwart noch Lindenblüten und -blätter, Malve, wilden Oregano, auch Dost genannt, wilden Thymian und vieles mehr in der freien Natur.
Kenntnisse seien allerdings unerlässlich. Darauf weist Helene Seitz die Exkursionsteilnehmer hin. Verwechslungsgefahr bestehe zum Beispiel zwischen der wilden Möhre und der Schafgarbe. Der kleine Unterschied: Die wilde Möhre hat in der Mitte der kleinen, weißen Blüten einen schwarzen Punkt. Die Wurzeln der wilden Möhre lassen sich ähnlich wie Karotten zubereiten. Anders als der Name es vermuten lässt, ist die Schafgarbe Schafen zu bitter. Diese Stoffe können laut Helene Seitz als Tee den Menschen bei Magenbeschwerden helfen.
Direkt daneben fand die Rangerin das sogenannte Labkraut, das ein Enzym enthält, das eine ähnliche Wirkung besitzt wie das Lab aus Kälbermägen. Es wurde oftmals zur Käseherstellung verwendet. Mittlerweile wisse man aber, dass die Brennnessel deutlich mehr Lab-Enzyme besitze und leichter zu dosieren sei. Die Brennnessel sei ein Allrounder: In den Brennhaaren soll Kieselsäure gegen Rheuma enthalten sein. Zubereiten kann man Brennnesselspinat und Tee gegen Nieren- und Blasenbeschwerden. Die Samen - bei allen Pflanzen wahre Nährstoffbomben - ergeben geröstet ein schmackhaftes Salattopping, informierte die Biologin.
Weitere Informationen und das Veranstaltungsprogramm
An dieser Stelle sprach Helene Seitz auch die sogenannte Signaturenlehre an, deren wohl bekannteste Vertreter Hildegard von Bingen und Paracelsus waren, die von der Erscheinungsform einer Pflanze auf deren Wirkung schlossen. Wegen der Brennhaare soll zum Beispiel die Brennnessel gut für das Haarwachstum sein. An einem Vogelbeerbaum widersprach sie der verbreiteten Meinung, dass diese giftig seien. Vom darin enthaltenen Vitamin C profitiere aber nur, wer sie gekocht verzehrt. Tee aus Eichenblättern, die viele Gerbstoffe enthalten, diene zum Gurgeln.
Bei Gärtnern wenig beliebt, aber ein guter Spinatersatz, sei der Giersch. Will man der wucherndem Pflanze Herr werden, hilft Helene Seitz zufolge nur essen, essen, essen. Das Wort Unkraut kommt bei ihr nicht vor. Sie bevorzugt den Begriff Beikraut, denn selbst "lästige" Pflanzen seien für etwas gut. Weitere Informationen unter: www.akademie-neunburg.de.
Im Blickpunkt:
Die weiteren Veranstaltungen 2020
Im Programm bis Ende 2020 besucht die Akademie am 8. September die Firma Münchner Medizin Mechanikin Stadlern. Am 27. September ist die Tagesfahrt "Gesundbrunnen - die Ostbayerisch-böhmische Bäderlandschaft"nach Bad Alexandersbad, Bad Königswart und Marienbad vorgesehen. Die am 12. November angesetzte Veranstaltung "Digitale Gesundheitsversorgung"mit der Europaregion Donau-Moldau wird als Online-Veranstaltung umgesetzt. Ebenfalls im November ist eine Podiumsveranstaltung zu den Leistungen der Gesundheitsämter in der Corona-Pandemie mit tschechischer Beteiligung in Planung. 2021 wird das Thema "Gesund bleiben" fortgesetzt.
August 23, 2020 at 06:13PM
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Mit der Akademie Ostbayern-Böhmen Heilkräutern auf der Spur - Onetz.de
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