Plus Dieter Bönsch haucht der Landsberger Traditionsgaststätte „Vogelhäusl“ im Osten der Stadt wieder Leben ein. Mit einem befreundeten Gastronomen aus der Nachbarschaft kooperiert er.
Von Ulrike ReschkeUnter dem Namen „Didi’s Vogelhäusl“ eröffnet am Wochenende, 11. und 12. September, eine bekannte Gaststätte in der Epfenhauser Straße in
Landsberg als Restaurant und Weinstube neu. Auf der Karte stehen Südtiroler Schlutzkrapfen, Kaspressknödelsuppe, Münchner Schnitzel, Allgäuer Kässpatzen, aber auch Kleinigkeiten wie Käseplatte oder Olivenbrettl. Die Auswahl soll Restaurantbesucher ebenso zufriedenstellen wie Gäste, die bei einem Glas Wein ein Häppchen genießen wollen.Mit seinem kulinarischen Konzept will Wirt Dieter Bönsch das Angebot im Landsberger Osten komplettieren. In der Seepost in Schondorf schuf er im vergangenen Sommer noch Strandambiente im Biergarten. Die darauf folgende Wintersaison als Barchef in einem Après-Ski-Club im schweizerischen Samnaun endete abrupt für den 41-Jährigen, der jedes Jahr zwischen Bayern und dem Skiort pendelte. Der coronabedingte vorzeitige Saisonabbruch im März veranlasste ihn zur Flucht, sagt er. „Am Freitag bekamen wir die Information, dass wir eventuell schließen müssen. Am Samstag mussten wir ausreisen“, erzählt der gebürtige Landsberger. Seine Ski stehen bis heute in dem Winterurlaubsort.
An das überstürzt verlassene Hüttenflair erinnern ihn Interieur und Ambiente des „Vogelhäusl“. Die Speisen- und Getränkeauswahl ist ebenfalls eine Reminiszenz an die vergangenen 20 Jahre in den Skiorten. Die Flucht endete für Dieter Bönsch im Landsberger Osten. „Das Bermuda-Dreieck ist perfekt“, freut er sich. In der Seeregion im Atlantik verschwinden der Legende nach Schiffe und Seefahrer, im hiesigen „Bermuda-Dreieck“ fand der 41-Jährige eine Heimat. „Ich bin hier im Osten zu Hause, neben meinen Spezln“, sagt der Landsberger. Die Spezln sind die Wirte der benachbarten Trattoria Italiana und des nicht weit entfernt liegenden Opatija Grill. Bereits beim sechswöchigen Umbau half der Italiener Salvatore Mennona mit Werkzeug aus.
Wie die beiden Gaststätten zusammenarbeiten
Und auch künftig ist eine Zusammenarbeit geplant. Gäste, die auf einen Tisch in der Trattoria warten, sollen während der Wartezeit bei Dieter Bönsch Weine aus Österreich, Südtirol und Deutschland genießen. Kinder, die Pizza den bayerisch-österreichischen Schmankerln vorziehen, werden aus der italienischen Küche mitversorgt – leicht zu bewerkstelligen dank der Verbindungstür zwischen den beiden Gastronomien im Tronsberg-Anwesen. Ist einer der Wirte mal ausgebucht, werde er die Gäste zum Freund nach nebenan schicken, so Bönsch.
Beim Umbau packte der Chef überall mit an, zum Gespräch treffen wir ihn beim Bepflanzen der Blumentöpfe am Eingang. „Ich bin hier der Hausmeister“, lacht er. Die Wochen seit Juli waren ausgefüllt mit Arbeiten wie Fenster abschleifen und streichen, Wände weißeln, dekorieren und dem Einbau einer neuen Küche, mit stetiger Unterstützung durch den Vermieter Philipp Gröger, wie Bönsch betont. Im Gastraum sind die Tische locker angeordnet. 60 Gäste finden im Innenraum Platz. Im Wintergarten stehen neben gemütlichen Holztischen als Stehtische gestaltete Eichenfässer, in denen Südtiroler Barrique-Wein ausgebaut wurde. Auch einen kleinen, aber feinen Außenbereich gibt es. In der Mauernische zur Trattoria hin finden sich drei Tische für zwölf Gäste.
Junges Publikum soll angesprochen werden
Täglich wechselnde Mittagsgerichte sollen von Montag bis Freitag unter anderem die Schüler aus der Agrarbildungsanstalt oder den Beruflichen Schulen anlocken. „Ich habe gesehen, wie die mittags die Alte Bergstraße runtergehen und mit Tüten wieder hochkommen“, berichtet Bönsch. Diese Versorgungslücke möchte er schließen und sein Restaurant zu einem Treffpunkt für Jung und Alt machen, der verstärkt jüngeres Publikum, auch vom Ammersee, anziehen soll. Geöffnet ist montags bis freitags von 11.30 bis 14 Uhr sowie von 17.30 bis 24 Uhr, am Samstag von 17.30 bis 24 Uhr.
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September 10, 2020 at 11:17AM
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