Bad Wildbad. Alleine, aber doch irgendwie auch zusammen: Die Bad Wildbader wissen zu feiern, auch wenn die Corona-Pandemie der größten Veranstaltung im Ort in diesem Jahr einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. „Dann findet die Enzbeleuchtung eben virtuell statt“, sagten sich Bürgermeister Klaus Mack und Touristik-Chefin Stefanie Dickgiesser. Überall in der Stadt wurden in den Gärten der Menschen rund 4.000 Lichtlein angezündet, die zuvor in der Touristik erworben werden konnten. Es wurde zusammen gekocht und gefeiert.
Die Verbindung zueinander wurde durch die sozialen Netzwerke hergestellt. So gab es am Samstagabend kein Schwätzchen im feierlich beleuchteten Kurpark, sondern ein Gemeinschaftsgefühl per Computer. Corona macht eben alles anders.
"Dann findet die Enzbeleuchtung eben virtuell statt."
Bad Wildbads Bürgermeister Klaus Mack und Touristik-Chefin Stefanie Dickgiesser wollten den Bürgern trotz Corona etwas bieten.
Die „Pforzheimer Zeitung“ durfte diese erste virtuelle und dezentrale Enzbeleuchtung gemeinsam mit Melanie und Oliver Eder in deren idyllischen Garten mit Blick auf die Stadt verbringen. Gemeinsam mit den Kindern Noah (neun Jahre alt) und Milena (sechs) sowie Freundin Verena Locher und Melanie Eders Mutter Gundula Neher war die Familie ab 19 Uhr bestens vorbereitet auf ein abendfüllendes Enzbeuleuchtungs-Programm, das die Touristik zuvor aufgezeichnet hatte und in die Gärten der Teilnehmer ausstrahlte.
Zusammen mit Sebastian Pfeiffer vom Restaurant Neg-BBQ by Basti in der König-Karl-Straße und Touristik-Chefin Stefanie Dickgiesser wurde der Kochlöffel geschwungen. Die Touristik-Chefin und der Profikoch machten es am Bildschirm vor und die Eders kochten nach. Wie in vielen anderen Haushalten entstanden so auch bei ihnen zeitgleich Gerichte wie Wildschweinbratwurst mit Senfdipp, gezupfte Forelle, Flammkuchen oder Pancakes. Ein bisschen Stress bedeutete das allerdings für Oliver Eder, der zwischen Computerbildschirm und Fernseher hin und her sprang um als Bayern-Fan das Pokalfinale zu verfolgen, aber auch die Kochanweisungen umzusetzen.
In den Essenspausen wurde ein in der vergangenen Woche im Kurpark aufgezeichnetes Konzert der Wildbader Band „Luxusdisco“ um Sängerin Birgit Kraft ausgestrahlt und bei Einbruch der Dunkelheit konnten Noah und Milena dann endlich die über 50 Lichter anzünden, die in Form einer Krone auf dem heimischen Rasen aufgestellt waren. Gutes Essen, Musik, Lichterzauber – alles wie bei einer richtigen Enzbeleuchtung, nur eben nicht zusammen, sondern jeder für sich. Und wie beim Original gab es am Ende sogar ein kleines Feuerwerk von Privatleuten, das selbst die Organisatoren überraschte.
"Wir haben das Beste aus der Situation gemacht. 4.000 verkaufte Becher sind sensationell. Ich hoffe aber, dass wir am 3. Juli 2021 wieder alle zusammen eine Enzbeleuchtung im Kurpark feiern können."
Touristik-Chefin Stefanie Dickgiesser
Die drei schönsten Bilder gewinnen
Die sozialen Medien füllten sich schnell mit Fotos von den privaten Enzbeleuchtungs-Feiern. Am Montag wird die Touristik die drei schönsten Fotos prämieren und mit einem Preis auszeichnen.
"Ich konnte Papa beim Kochen assistieren, das war toll. Aber die richtige Enzbeleuchtung ist cooler, weil ich dort immer meine Freunde treffe."
Milena Eder aus Bad Wildbad
Und wie lautet am Ende das Fazit von Familie Eder? „Ich konnte Papa beim Kochen assistieren, das war toll. Aber die richtige Enzbeleuchtung ist cooler, weil ich dort immer meine Freunde treffe“, fasst Milena zusammen. Und was sagt Stefanie Dickgiesser zu dem Experiment? „Wir haben das Beste aus der Situation gemacht. 4.000 verkaufte Becher sind sensationell. Ich hoffe aber, dass wir am 3. Juli 2021 wieder alle zusammen eine Enzbeleuchtung im Kurpark feiern können.“
July 06, 2020 at 03:31PM
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Mehr als 4.000 Kerzen scheinen in Bad Wildbad bei virtueller Enzbeleuchtung - Region - Pforzheimer Zeitung
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